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Was getan werden kann

Um die Bestandstrends von Insekten besser beurteilen zu können und Handlungswissen zur Verfügung zu stellen, muss das Monitoring von Insektenpopulationen ausgebaut und nachhaltig gesichert werden. Dies umfasst Investitionen in Monitoring-Infrastrukturen ebenso wie in „Köpfe“ – denn umfassende Kenntnisse über Arten sind als Erfahrungswissen immer auch personengebunden. Hier sind entsprechende Awareness- und Bildungsmaßnahmen vorzusehen.

Klar ist, dass schon eine angemessene Abschätzung von Bestandstrends eine große konzeptionelle, methodische, personelle und nicht zuletzt auch finanzielle Herausforderung ist. Gleichwohl sollte ein ein Monitoringprogramm von Beginn an bereist so angelegt sein, dass es darüber hinaus auch Ansätze für die Ursachenanalyse liefert.

Es werden noch Jahre vergehen, bis ein solches Monitoringprogramm etabliert ist und erste Ergebnisse liefert. Doch schon heute gilt es zu handeln, um den Einfluss der Gefährdungsursachen soweit irgend möglich zu minimieren. Die Stickstoff- und Pestizidbelastung muss verringert, der Habitatverlust eingedämmt und Lebensraumstrukturen erhalten werden. Dazu sind strukturelle Weichenstellungen erforderlich – etwa über die Umgestaltung der EU-Agragförderung. Hierzu gibt der im Juni 2017 vom Bundesamt für Naturschutz erstmals vorgelegte „Agrarreport zur biologischen Vielfalt“ Anregungen.

Aber auch konkrete Maßnahmen vor Ort müssen angegangen werden wie etwa:

  • Entwicklung und Optimierung vorhandener Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität auf konkreten Agrarflächen
  • Beratung der Landwirte zum Schutz der Biodiversität
  • Förderung und zeitnahe Durchführung von systematischen Wiederholungsinventuren an ausgewählten Standorten
  • Begleitforschung bei der praktischen Umsetzung von Maßnahmen gegen den Insektenschwund.